Männlich und Weiblich
Teil 2: Der Mensch, ein emotionales Wesen
Der Mensch ist durch und durch ein emotionales Wesen, seine Verhaltenssteuerung erfolgt primär über Emotionen. Was sind die emotionalen Grundkräfte und Motive menschlichen Handelns und welche Auswirkungen haben sie?
Motiv- und Emotionssysteme
Diese Systeme sind bei allen Menschen vorhanden. Sie bestimmen unser Entscheidungsverhalten, haben Einfluss auf unser Führungsverhalten, Arbeitsstil und Teamfähigkeit. Ebenso beeinflussen sie unsere Leit- und Lebenswerte. Im Zentrum stehen unsere psychologischen Vitalbedürfnisse nach Nahrung und Sexualität / Fortpflanzung. Im Kern geht es um das bestmögliche Überleben in einer sich ständig ändernden Umwelt.
alle Grafiken von Dr. Raik Garve
Emotionale Grundkräfte
menschlichen Handelns
Diese 4 Kräfte stehen teilweise in Wechselwirkung zu einander. Die Dominanzkraft ist der eigentliche Motor für Evolution, also Fortschritt. Stimulanz und Dominanz haben mit Harmonie/Balance einen starken Gegenpol, denn diese beiden bilden gemeinsam die stärkste Kraft in uns. Diese Ur-Kräfte sind ständig aktiv und sollen dafür sorgen, dass es uns mittel- und langfristig gesehen gut geh.
Grundlegende Unterschiede von Frau und Mann
Frauen und Männer unterscheiden sich grundlegend im
Denken • Fühlen • Handeln • Kommunikation • Risikoverhalten • Emotionstyp
Der Hauptunterschied bezieht sich auf den Mix der Sexualhormone, denn diese haben einen enormen Einfluss auf die Motiv- und Emotionssysteme im Gehirn und damit auf die Werteverteilung. Testosteron verstärkt beim Mann die Dominanz- und Abenteuer-Emotionsbereiche, Östrogen und Oxytocin verstärken bei der Frau den emotionalen Balance- und Fürsorge-Bereich im Gehirn.
Männer:
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Ethik ist auf Autonomie und Freiheit ausgerichtet
-
Denkstil ist funktional, analytisch und zielgerichtet
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Sexualität ist mit Eroberung und Aggressivität verbunden
Frauen:
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Ethik ist auf Sorge und Fürsorge für andere ausgerichtet
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Denkstil ist intuitiv, sozial, vernetzt, bildhaft
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Sexualität ist mit Wunsch nach Nähe und Liebe verbunden
Heute gehen wir Einkaufen
Ein Mann braucht ein Hemd. Er kommt zurück und hat ein Hemd. Sonst nichts. Er war auf der Jagd.
Eine Frau braucht eine neue Bluse. Sie kommt zurück und hat eine Hose, ein Parfüm und neue Schuhe. Keine Bluse.
Sie war Sammeln.
Der Werte- und Emotionsraum des Lebens
Werte sind Standards, an denen wir unser eigenes oder fremdes Verhalten messen können. Werte haben immer einen emotionalen Kern, denn erst ihr Emotionsgehalt vermittelt uns das WARUM für unser Handeln. Stimmen unsere Werte mit unserer Lebenssituation überein, kann dies zu einer tiefen Erfüllung und des Glücks führen. Die Wertewelten von Mann und Frau sind sehr unterschiedlich, können sich aber sinnvoll ergänzen.
Wertekonflikte von Frau und Mann
Konflikte in einer Partnerschaft entstehen oft durch mangelndes Wissen um die Dinge. Demzufolge fehlt das Verständnis für den Partner. Im Extremfall befinden sich beide sogar in vollkommen konträren Bereichen. Das führt zu Reibung und Feuer, das wiederum produktive Prozesse auslösen kann, wenn beide die Zusammenhänge erkennen. Wenn die Liebe und Zuneigung stark genug ist, können beide aneinander wachsen.
Reibung und Feuer
Die Chance auf persönliches Wachstum
Die Natur strebt nach immer höherem, sie will Fortschritt. Das erreicht sie aber nicht, indem sie zwei Individuen zusammen bringt, die sich in vielen Aspekten sehr ähnlich und in völliger Harmonie sind. Die Nachkommen von beiden hätten genetisch keinerlei Vorteile. Ergo: je größer die Unterschiede zwischen Mann und Frau, desto besser ist es für die Gene der Nachkommen.
Diese beiden höchst unterschiedlichen Menschen würden aber nie zusammenkommen, wenn die Natur nicht einen Trick einsetzten würde: das Verliebt-Sein. Man sagt, dass es blind und taub macht - jedenfalls schaltet es vorübergehend den Verstand ab. Dieser Zustand hält eine Weile, dann wird der Verstand wieder klarer und die Konflikte kommen an die Oberfläche. Reibung und Feuer entstehen, aber auch die Chance auf persönliches Wachstum!
Mehr über → Liebe und Partnerschaft
Überblick Emotionstypen in der BRD (2018)
Die meisten Menschen haben eine Schwerpunkt-Aktivierung in den Emotionstypen und lassen sich wie folgt einteilen:
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Disziplinierte (Vernunft, Genügsamkeit, Disziplin, Präzision)
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Traditionalisten (Tradition, Ordnung, Bescheidenheit)
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Harmonisierer (Familie, Geborgenheit, Fürsorge)
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Offene (Wohlfühlen, Genuss, Offenheit, Fantasie)
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Hedonisten (Neugier, Spontanität, Spaß, Kreativität)
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Abenteurer (Risikofreude, Autonomie, Rebellion)
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Performer (Status, Macht, Ehrgeiz, Leistung)
Emotionstypen bei Frauen und Männern
Für das emotionale Persönlichkeitsprofil spielen zwei Faktoren die Hauptrolle: Alter und Geschlecht, weil sich die Aktivität der Nerven-Botenstoffe verändert und somit das Motiv- und Emotionssystem.
Mit dem Alter nehmen v.a. das Dominanz-Hormon Testosteron als auch die Stimulanz-Neurotransmitter Dopamin stark ab. Durchsetzungsvermögen, Neugier und Risikobereitschaft sinken, während das Bestreben nach Sicherheit steigt aufgrund der höheren Konzentration des Stress-Hormons Cortisol.
Epilog
Zwischen Männern und Frauen bestehen erhebliche Unterschiede in Bezug auf Denkstil, Konsum- und Risikoverhalten, Berufswahl, Selbsteinschätzung und Emotionstypen. Diese Unterschiede liegen hauptsächlich auf der Harmonie/Dominanz Achse, wobei diese Ausprägungen nicht sozial-kulturell, sondern hormonell bedingt sind. Diese wissenschaftlichen Fakten werden jedoch in der Gender/Woke Ideologie völlig ignoriert. Unsere wahre Natur lässt sich aber nicht täuschen!